Das Netz des neuen Glaubens.

Rostock, Mecklenburg und die Reformation im Ostseeraum

7. Juli 2017 – 5. November 2017

Aus Anlass der Feiern zum 500. Jubiläum der Reformation präsentiert das Kulturhistorische Museum Rostock eine Ausstellung zur Geschichte der Reformation. Sie thematisiert nicht nur die Ereignisse der Reformation in Rostock und Mecklenburg, sondern auch die damit verbundenen kulturellen und religiösen Austauschprozesse. Eine Rolle spielen das kirchliche und religiöse Leben und der Glauben vor der Reformation, die Entwicklungen, die zu den Umbrüchen und Veränderungen führten und die Entwicklung der Landeskirche in Mecklenburg seit der Mitte des 16. Jahrhunderts. Somit entsteht ein Gesamtblick auf die vielfältigen religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Prozesse im 16. und 17. Jahrhundert, die unter dem Begriff der Reformation und ihrer Folgen zusammengefasst werden können.

Rostock war nicht nur das geistige Zentrum der Reformation in Mecklenburg, sondern wurde schon in den 1520er Jahren zu einem außerordentlichen Multiplikator reformatorischen Gedankengutes. Dies ist einem der ersten evangelischen Prediger in Rostock zu verdanken – Joachim Slüter. Er gab bereits 1525 ein evangelisches Gesangbuch und 1526 ein Gebetbüchlein heraus, die, beide in niederdeutscher Sprache abgefasst, die ältesten Zeugnisse ihrer Art überhaupt sind. Vor allem das Gesangbuch wurde zu einem Bestseller und weit über die Grenzen Mecklenburgs verbreitet. Kirchenlieder aus Rostock prägten den evangelischen Gemeindegesang in Schweden und Dänemark, aber auch in England und Lettland und in vielen Territorien des Reiches. Hier wirkten seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts Persönlichkeiten wie David Chyträus und Johann Quistorp d. Ä. oder Johann Friedrich König, Heinrich Müller oder Theophil Großgebuer, die das Luthertum auch über die Reichsgrenzen prägten und Rostocker Einflüsse über die Ostsee nach Skandinavien ausstrahlen ließen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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